Jeder kann heutzutage einen Blog schreiben. Veganer über Verschwörungstheorien und vegane Architekten über Weltrettung und gute Taten. Niemand ist ein Experte für alle Themen auf diesem komplexen Planeten. Und deshalb ist es so wichtig, dass man niemals ungeprüft Informationen aus dem Internet übernimmt.
Am Anfang steht das Such-Wort Aber wie geht man vor beim eigenständigen Beschaffen von Informationen? Nun, am Anfang steht wohl die Suche. Nähert man sich einem Thema zum ersten Mal, hilft es eine Suchmaschine anzuschmeißen. Nicht umsonst gibt es Seiten wie let-me-google-that-for-you, viele Fragen werden gestellt, die sich mit einer kurzen Suche beantworten lassen. Manch ein Fremder wird befragt und davon ausgegangen, dass jeder weiß wovon er spricht und nur die Wahrheit sagt. Sicherer ist es, sich selbst die Infos herauszusuchen. Warum darf man nicht mehr xy sagen? Sind Menschen Schuld am Klimawandel? Dazu hilft eine gezielte Suche nach den Begriffen „Wortherkunft xy“ „Beleidigung xy“ „Minderheit der xy“ oder „aktuelle Studien zum Klimawandel“ „Ursachen Klimawandel“ „Maßnahmen gegen den Klimawandel“ „menschengemachter Klimawandel“. Die Anfrage sollte so genau wie möglich sein. Und schon befindet man sich inmitten in einer Vielzahl von weiterführenden Links. Auswahl der Quellen Wie filtert man seriöse Quellen heraus? Beispielsweise kann man mit dem Wikipedia-Artikel beginnen. Was früher die Enzyklopädie in 100 Bänden im Schrank wusste, ist nun digital zu finden. Wikipedia ist nicht völlig frei von Fehlinformation, wie alles was von menschlichen Autoren geschrieben wird. Aber für Recherche-Unerfahrene ein sehr guter Start. Der Artikel über „Globale Erwärmung“ beispielsweise enthält 341 Quellen, zahlreiche weiterführende Links zum Thema, Literaturhinweise und ähnliche Artikel, sowie Ausgaben in weiteren Sprachen. Wer sich hier durcharbeitet, hat schon einen sehr guten Überblick zum Thema. Gegen die erwähnte Niederschrift im Schrank spricht freilich nichts, solange sie in aktueller Ausgabe vorliegt. Auch bei digitalen Artikeln sollte ein -bestenfalls recht aktuelles- Veröffentlichungsdatum ersichtlich sein. Aus diesen Quellen wählt man nicht nur eine, sondern mehrere aus. Besonders wertvoll - je komplexer das Thema - sind gegensätzliche Ansichten, die Unterschiede verdeutlichen und Gemeinsamkeiten erkennen lassen. Auf viele Fragen gibt es auch die eine klare Antwort. Böse Absichten Wichtig im Hinterkopf zu behalten ist, dass jede:r Informationen im Internet verbreiten kann. Instagram, YouTube, Telegram und Facebook sind voll von Falschmeldungen und Hass und es wird immer wichtiger, dagegen aktiv vorzugehen. Schlechte Nachrichten und aufgebauschte Schlagzeilen verbreiten und verkaufen sich immer etwas besser als sachliche Berichterstattung und das ist extrem gefährlich. Einmal ins Netz gestellt, kann eine Information nur schwer wieder gelöscht werden. Verbreitet sich etwas über soziale Netzwerke, können Lawinen entstehen, die vom ursprünglichen Autor oder der Autorin nicht zwingend beabsichtigt und nur schwer zu kontrollieren sind. Man sollte sich also immer zweimal überlegen, was man schreibt und - insbesondere im Zweifel – besser zwei Mal nachprüfen, ob es der Wahrheit entspricht. Überprüfen lassen sich zweifelhafte Inhalte beispielsweise über Portale wie Mimikama. Bevor man Beleidigungen, Hass und absichtliche Falschmeldungen verbreitet- eher noch einmal mehr überlegen. Das Internet ist kein rechtsfreier Raum und die Menschen hinter den Profilen sind (in überwiegender Mehrheit) echte Menschen, mit Gefühlen und Problemen. Was im Netz passiert, kann schreckliche Auswirkungen auf das reale Leben haben. Es werden Jugendliche getötet, weil sie Geschwister vor Cybermobbing verteidigen wollen und Ärzte erhalten Morddrohungen von Impfgegnern. Daher sollte man sich stets vergewissern, dass man korrekte Informationen teilt, wenn man Artikel von Dritten weiterverbreitet. Im Zweifel immer die Finger davon lassen. Unabhängigkeit und Absicht Unabhängige Quellen sind für eine Überprüfung sehr wichtig. Hunderte Seiten schreiben, dass der Klimawandel menschengemacht ist und du findest die eine Seite, die ihn als große Verschwörung gegen die deutsche Autolobby sieht? Dann prüfe nach, wer den Artikel geschrieben hat und warum. Nicht immer ist das einfach herauszufinden. Wird der Autor von einer Briefkastenfirma bezahlt, die der Stiefbruder eines Vorstands eines Automobilkonzerns ins Leben gerufen hat? Das muss nicht der Fall sein, passiert aber so ähnlich immer wieder. Werbung für Zigaretten, zuckerhaltige Lebensmittel und Trinkwasser in Flaschen wird von fragwürdigen Studien untermauert. Studien, die von den Herstellern genau dieser Artikel bezahlt worden sind. Zigaretten sind gesund, Zucker macht nicht dick und das Trinkwasser vom Mondscheinberg im Regenbogenland ist viel besser als das heimische Trinkwasser? Leider ist nicht alles so offensichtlich zu durchschauen und viele Themen so komplex, dass es stundenlanger Recherche bedarf und möglicherweise Doktortiteln in Kernphysik und dänischer Literatur gleichzeitig. Es geht auch nicht immer nur ums liebe Geld. Kriegsberichte werden von den Gewinnern niedergeschrieben und religiöse Fanatiker betiteln Andersgläubige eher nicht als neutrale Mitmenschen. Daher ist die Einstellung und die Absicht des Autors ebenfalls zu hinterfragen und einzuordnen. Übrigens- auch ein Doktortitel heißt nicht, dass man die Weisheit der Welt für sich gepachtet hat. Mit einem Doktor in Stadtplanung weiß man im Zweifel genauso wenig oder viel über einen Virus, wie jede andere Person im Nicht-Virologen-Umfeld. Und selbst unter Virolog:innen gibt es Fachleute für Spezialthemen. Niemand hat exakt das gleiche Wissen wie irgendjemand sonst. Dafür ist der Austausch wichtig. Angemessen und verständlich Wenn meine Kollegen mich fragen, warum ich seufze, statt zum Geburtstagskuchen in der Teeküche zu greifen, kann ich den Link zur Folge der Sendung mit der Maus über Zöliakie verschicken. Oder ich erkläre, was eine Autoimmunerkrankung ist und wie das Klebereiweiß Gluten bei Betroffenen den Darm schädigt mit jeder Mahlzeit. Der wahrscheinlichste Dialog ist aber der Folgende: „Was passiert wenn du Gluten isst?“ „Eine Nacht auf dem Klo.“ „Okay.“ Informationen sollten auch bei Erwachsenen auf die jeweilige Person und Situation angemessen sein. Auch Angebote in „leichter Sprache“ können Barrieren mindern und komplexe Inhalte vereinfachen. Sie zielt auf besonders leichte Verständlichkeit ab. Kindgerecht Das Internet und Kinder - Vermutlich gibt es genug Erziehungsratgeber dazu. Wichtig ist, die Informationen auch auf den Empfänger zuzuschneiden. "Die Sendung mit der Maus" ist ein schönes Beispiel für kindgerechte Vermittlung von Wissen, auch im wissenschaftlichen Bereich. Fazit für diesen Blog Wir sind in einem Zeitalter angekommen, in dem die Menschheit Zugang zu so viel Wissen hat, wie noch nie zuvor in der Geschichte. So viele Zusammenhänge aufgeklärt und so viele Daten erhoben sind, wie noch niemals zuvor. Man muss sie sich nur erschließen. Man hat Zugang zu beinahe unendlichen Informationen, die man prüfen und verstehen muss und ggf. auch einen Hintergrund haben muss, um sie einordnen zu können. Die Grundlage muss klar sein und Beteiligte auf einem ähnlichen Level, es darf nichts vorenthalten werden oder missverständlich weitergegeben. Dann kann man damit arbeiten. Mein Anspruch ist, dass ich über Fakten und reale persönliche Erfahrungen schreibe und keine Unwahrheiten verbreite. Ich informiere mich über unabhängige Quellen und ziehe Experten zu Rate, wenn ich über Themen schreibe, in denen ich mich nicht oder nicht gut genug auskenne. Soweit möglich, gebe ich Quellen und weiterführende Links an, auf denen meine Artikel aufbauen. Sollte mir ein Fehler unterlaufen, bin ich immer offen für konstruktive Kritik und ergebnisoffene Diskussion. Ich bin nicht allwissend und der Blog bestimmt nicht allumfassend. Ich leiste meinen bescheidenen Beitrag und hoffe damit, zu inspirieren und zu motivieren. Und darauf, dass sich jeder und jede selbst eine Meinung bildet. Hilfsmittel Wikipedia [freie Enzyklopädie] Deepl [Übersetzer] Dict [Übersetzer] Weiterführende Links Herausfinden ob eine Webseite seriös ist Seriöse Quellen erkennen Erfolgreiche Internetrecherche in 4 Schritten Gute Quellen erkennen Tipps zum Umgang mit Informationen aus dem Internet Qualität von Webseiten beurteilen Regeln für leichte Sprache Quellen Hass im Netz und seine Folgen (TW: Mobbing, Gewalt) Online Morddrohungen an Allgemeinmediziner (TW:Gewalt)
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